Hintergrund und Stand der (inter)nationalen Forschung: Die wachsende Zahl der Veröffentlichungen zu diesem Thema zeigt auch das zunehmende wissenschaftliche Interesse an der Thermografie. Eine nicht-invasive, strahlungsfreie Methode zur Temperaturmessung bietet die Thermografie. Sie wird gelegentlich als Alternative zur Mammographie und zur Diagnose, Nachsorge oder Behandlung von rheumatoider Arthritis, Raynaud-Phänomen, diabetischem Fußsyndrom und anderen Erkrankungen eingesetzt, aber das Ausmaß ihres derzeitigen Einsatzes und die Stärke der Beweise, die jeden Anwendungsfall unterstützen, sind unklar. Außerdem werden bevölkerungsbezogene thermografische Referenzwerte kaum für diagnostische Zwecke verwendet.
Zielsetzung: Zu den Zielen dieser Übersichtsarbeit gehören die Katalogisierung der technischen Modalitäten, die Identifizierung von Patientendemografien und Erkrankungen, bei denen die Thermografie als diagnostisches Hilfsmittel eingesetzt wird, sowie die Bewertung der Menge und Art der Belege, die die diagnostischen Standardverfahren unterstützen. Darüber hinaus ist es wichtig zu prüfen, ob es bestimmte Referenzdaten gibt.
Diskussion: Die Thermografie kann die auf Strahlung basierenden Verfahren sowie die Verfahren, die hochspezialisierte Kenntnisse oder teure technische Geräte erfordern, ergänzen oder zumindest teilweise ersetzen. So ergeben sich beispielsweise bei Diabetes oder rheumatischen Erkrankungen vielfältige neue Möglichkeiten der präventiven diagnostischen und therapeutischen Überwachung. Technologien wie die Wärmebildtechnik, bei der jede Untersuchung große Mengen digitaler Daten erzeugt, die weit über die Möglichkeiten der Analyse durch einen Prüfer hinausgehen, finden dank der wachsenden Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz, des maschinellen Lernens und des Deep Learning neue und anspruchsvolle Anwendungen.