In dem Artikel von Thiel wird mehr Bewusstsein für Lipohypertrophien – Klumpen am Bauch – geschaffen (2017). Dr. Matthias Kaltheuner wird als experimenteller Diabetologe bezeichnet und hält Lipohypertrophien für ein vernachlässigtes Problem in der Diabetologie, das mit der Thermographie aufgespürt werden kann. Nachstehend einige Auszüge aus dem Artikel über die Verwendung der Thermografie bei Lipohypertrophien:
Aber wie kann man feststellen, welche Regionen man bei der Verabreichung einer Injektion oder beim Einführen eines Katheters meiden muss, weil dort eine Lipohypertrophie entstanden ist? Lars Kaltheuner, ein Doktorand, untersuchte im Rahmen seiner Dissertation, ob Lipohypertrophien auch mit einer Wärmebildkamera erkannt werden können. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Fettgewebe aufgrund seiner geringeren Durchblutung eine niedrigere Temperatur aufweist. In einem experimentellen Feldversuch untersuchte Kaltheuner junior die Haut von zahlreichen Personen mit und ohne insulinpflichtigen Diabetes. Er zog ihren Unterleib aus, ließ ihre Haut 20 Minuten lang abkühlen und machte dann mit einer erstklassigen Wärmebildkamera Fotos.
Dr. Kaltheuner betonte, dass es immer noch keine soliden Beweise für einen Zusammenhang zwischen Hauttemperatur und Insulinwirkung gibt. Untersuchungen zeigten jedoch, dass die Hauttemperatur an den häufig verwendeten Katheterstellen um bis zu 6 Grad Celsius niedriger war als an anderen Stellen. Außerdem hatten die Patienten diese Bereiche als unzureichend insulinwirksam bezeichnet. Die Hauttemperatur war nicht gleichmäßig über den gesamten Bauchraum verteilt, auch nicht bei Personen ohne Diabetes und ohne Injektionsstellen. Dr. Kaltheuner war dennoch der Meinung, dass „dieses Vorkommen gründlicher erforscht werden sollte“. Es ist denkbar, dass weniger teure Wärmebildkameras oder sogar Smartphone-Apps für den Heimgebrauch ausreichen, um die Schwankungen der Hauttemperatur zu messen. Vielleicht kann diese Geschichte jemanden motivieren.